Für jeden, der schreibt und weiß, wie schwierig es ist, fünf Sätze geradeaus & spannend, fesselnd, ohne Redundanz, zu schreiben, ist dieses glänzende Buch eine Fundgrube zur Erhellung von Motivation und Umständen, die zu dem ersten Werk eines Autors führten.

Herauslesen lassen sich eine Fülle von Tipps, aber auch Umgebungen bzw. Umständen, die zum Schreiben führen, die Motivation erhöhen können.

Schlussfolgerung: jeder ist völlig anders, alles ist möglich, in allen denkbaren Situationen kann sich die Welt zum Schreiben hin öffnen.

92 Schriftsteller, durchschnittlich 4 Seiten pro Autor.
Handelnde Personen: Der Autor, Verleger, Lektoren, soziale Umgebungen, Freunde, Ehefrauen, Berater, Kinder etc.

Spannende Sätze:

Grass: Sprache hatte mich als Durchfall erwischt.
Martin Walser: Literatur war etwas für sich.
Friederike Mayröcker: Vieles geschieht an uns Ahnungslosen.
Enzensberger: Der Text meines ersten Buches hat zu oft einen richterlichen Gestus.
Adolf Edler: Jetzt aber glänzen die Wege tauwettrig.
Angela Krauß: Manche verstecken ihre Sehnsucht in Alpträumen. Ich schreibe von Berührungen, bis heute.
Thomas Rosenlöcher: Dichter wird man nie und darf höchstens träumen, einer zu werden, um vielleicht doch mal einer zu sein.
Arnold Stadler: Da, in seinem von den Hirnforschern niemals zu entdeckenden Zentrum, kamen mir seit dem 6. Lebensjahr Gedichte...

Besonders lesenswert die Umstände bei Siegrid Lenz zu seinem ersten Werk „Es waren Habichte in der Luft“ und die Art und Weise, wie er, trotz widrigster Umstände, zu einer gnadenlosen Konzentration der Gedanken fand. ( )