In der mit weinrotem, ornamental verziertem Samtrücken attraktiven Reihe der "Coppenraths Kinderklassiker" erscheint mit dem vorliegenden Titel das von Kritikern als das beste, noch vor dem "Kleinen Lord" rangierende Buch der Amerikanerin. Die 1910 erschienene Geschichte erzählt von der in Indien aufgewachsenen Mary, die im Schloss ihres englischen Onkels aufgenommen wird und auf ihren dort verborgenen Cousin trifft. Im Kontakt mit der Natur und unverbildeten Menschen wie dem Gärtner gewinnt sie eine neue Einstellung zu sich und dem Leben. Die locker-lebendige, sorgsam gekürzte Darstellung hebt die märchenhaften Züge der liebenswert versponnenen Geschichte heraus. In der munteren Folge der Episoden drängt sich so die mahnende Pädagogik im Lobpreis des einfachen Lebens nicht lautstark auf. Mit üppig wuchernden Rosen, die Mauern umspinnendem Efeu, schwebenden Schmetterlingen und im Grün verborgenen Türen betont die Illustratorin in hellen Farben den Zauber des geheimen Gartens. Überall zur Fortsetzung der Reihe empfohlen