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Wer wir waren Tekijä: Roger Willemsen
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Wer wir waren (2016)

Tekijä: Roger Willemsen

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341712,606 (4.28)-
Jäsen:bruckert
Teoksen nimi:Wer wir waren
Kirjailijat:Roger Willemsen
Info:
Kokoelmat:Oma kirjasto
Arvio (tähdet):
Avainsanoja:Philosophie

Teostiedot

Wer wir waren: Zukunftsrede (tekijä: Roger Willemsen) (2016)

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Man muss sich auf Roger Willemsen (RW) einlassen, jedem Satz aufmerksam langsam lauschen. Ich habe dieses Hörbuch 3x gehört, um eine Richtung, eine Nachricht zu verorten - in all den hochfliegenden, tief-philosophischen und rasch folgenden, komplizierten Sätzen. Der Sprecher in seiner tief liegenden, sicheren Tonlage passt nicht so ganz zu Willemsen. RW war skeptisch, zögerlich, nicht hart und tiefe Punkte setzend, mehr Wasserfall als ruhige See.

Konzept des Buches: Es geht um das Jetzt.
Wer sind wir, wo stehen wir, wie fühlen wir?

RW lässt zunächst einige Prognosen aus der Vergangenheit sprechen, Sätze, die wir erkennen: „Wer will denn Schauspieler sprechen hören. (Übergang vom Stummfilm zum sprechenden Movie) Der Fernseher wird sich nicht durchsetzen. Menschen werden bald müde sein, auf diese Scheibe zu starren. Die Zukunft gehört dem Pferd (Kaiser Wilhelm am Vorabend des Autos). Es gibt keinen Grund, warum jeder einen Computer zu Hause haben sollte. Das Internet wird 1996 in einer Katastrophe untergehen.“

Die Zukunft heute wird fabriziert. Modern als Begriff ist rapide gealtert, der Begriff wurde abgelöst durch schnell wechselnde In- und Out-Listen, Summationen des Computers. Modernisierer in Unternehmen heute wickeln Stellen ab. Der Mensch ist nicht mehr Subjekt des Handelns, sondern Objekt der Moderne. Die Lust an der Beschleunigung treibt uns weiter, hält uns ab vom Nachdenken.

Thema Medien:
Fotografie wird Kopie der Lebensgeschwindigkeit. Sonnenuntergang ist zur Bildtapete verkommen. Mediale Kunsterzeugung von Doubles. Öffentliche Personen entstehen durch Kalkül. Filialexistenzen floaten im Netz. Wir mittendrin.

Innehalten wird aufgegeben: Wer wir seien, tief hinab steigend in unser Herkommen, Quellen, Traditionen, Geschichte. Diese Bemühungen fehlen völlig. Woher kommen wir? Niemand weiß es. Unser Weg driftet vom Wohlstand in die Indifferenz. In das Dschungelcamp.

Where is the wisdom we lost in the knowledge? Aufklärung nur über Bewusstsein des Gegenwärtigen. Hier zu sein, in dieser Zeit, darum geht es. Nicht Zukunft, jetzt. Frage des Überlebens aller. Fragen, die uns überfordern. Bewusst zu werden, hieße in der Gegenwart anzukommen.
Aber wir alle sind geflohen in molekulare andere Bewusstseinszustände, in Parallelwelten, die uns von uns ablenken.

Der Zeitindex hat sich geändert: das in die Irre gehen des Flaneurs ist gewichen der Rasanz des Gegenwärtigen. Wir erwachen im goldenen Zeitalter der Ruhelosen. Die Fassaden der Werbung schreien uns an, immer etwas Hingeräckeltes, alles in Großaufnahme, die maximale Steigerungsform, das Riefenstahl’sche der Werbeexistenzen.

Dass wir nicht mehr können, erliegen, in der Kapitulation leben, wir fühlen es. Es gibt Waren gegen alle Miss-Stimmungen, käufliche Versprechen. Ein kaum mehr souveränes Ich lebt unter anderen dieser Spezies mitten in der Multiplikation von Aufmerksamkeitswerten, heillos ertrinkend.

Flüchtigkeit kultivieren, flache Aufmerksamkeiten. Second Screen Mensch: Ein sich selbst behäbig aufnehmender (individueller) Mutterkonzern, unerreichbar konfiguriert. Bilder strömen, Informationen schwirren aus. Apparate emanzipieren sich. Datenhalden fahren mit uns Schlitten, nützlich nutzlos. Das Haus wird zur Komfortmaschine, kurz genießen, weg. Weiter, next. Wir brannten aus in all der Reibungslosigkeit. Das Dorf machte Angst wie das Funkloch: Es kam dort ein Lärm, der uns rasend machte: die S T I L L E. Aggressiv wurden wir. Abwehrreflexe. Durchgangsmenschen, von der Zeit Niedergerungene. Souveränität ging von Staaten in Finanzkonzerne über, das Ich wurde geflutet, ging auf den Rückzug.

Menschen als Filialexistenzen sind Identifikationen mit Sektenstrukturen verhaftet, und die größte, vom echten Nachdenken ablenkende ist die Arbeit. Alles wird Kompetenz, Erarbeitung. Arbeit IST unsere Metapher, das eigentliche Narrativ, unser Orbit. Dadurch erfahren wir Schutz vor der Bedrohung, dem Protest, dem Nachdenken. Die Macht der Verhältnisse dominiert: Entmündigung, Marktsituation. Ihnen zu genügen, ist Realismus.

RW rekapituliert am Ende dieses Buches die Gefühle im erdnahen Orbit. Das Ästhetische daran ist was? Die Anschauung der Erde aus dem All löst aus (RW erzählt von Astronauten bzw. deren Aussagen): Demut, Poesie, Religiöses. Erster Blick. Ehrfurcht. Respekt. Achtung. Schöpfung. Heimatplanet. Verantwortung. Erdenbürger. An den Grenzen des Erreichbaren entdecken wir also das Kreatürliche, das Moralische und kehren zurück zum Kind, zum Säugling, zu dieser Geborgenheit der ursprünglichen Heimat.

Aufgehen in Arbeit, mehr nicht. Randvoll an Wissen, aber mager an Erfahrung. RW bezieht sich auf Giambattista Vico bzw. seine Neue Wissenschaft als ewigen Kreislauf des Entstehens und Vergehens: Erst das Notwendige, dann das Nützliche, Bequeme, Gefällige, Luxus, Dekadenz und dann finallemente das Zerstören des Erbes. [[ASIN:3110168901 Die neue Wissenschaft über die gemeinschaftliche Natur der Völker: Nach der Ausgabe von 1744]]

RW ist entsetzt von der Wucht der Barbaren, die heute Kulturdenkmäler niedertrampeln, er sieht darin nur ein symbolisches Bild, an dem wir alle symbolisch partizipieren. Ergo: wir zerstören durch unser Arbeiten bzw. Nicht-Nachdenken unser Erbe. Leider fehlt jegliche religionsgeschichtliche Einordnung bzw. die Zeichenhaftigkeit dieser Akte des Grauens auf unser Nachdenken und Rückerinnern. Dies hat eben umfassend eingesetzt, trotz aller Untergagnsszenarien wie auch dieses von RW. In allen Datenfluten stehen heute emanzipierte, Querverbindungen setzende, autonome, nachdenkende Individuen auf, die die Fluten sichten und den Wasserfall RW's interpretieren können. RW hätte etwas mehr Vertrauen zu seinen Mitmenschen haben können. In der größten Gefahr wächst immer das Rettende auch.

Mein Fazit: ein zutreffendes Untergangsszenario unserer rasant entfesselten Zeit, das ich gerne in seiner Fortführung gehört hätte. So schade, dass uns dieser Denker nichts mehr sagen kann. ____ ( )
  Clu98 | Feb 24, 2023 |
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Tekijän nimiRooliTekijän tyyppiKoskeeko teosta?Tila
Roger Willemsenensisijainen tekijäkaikki painoksetlaskettu
Brückner, ChristianKertojamuu tekijäeräät painoksetvahvistettu
Wilke, InsaHerausgebermuu tekijäeräät painoksetvahvistettu
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Omistuskirjoitus
Ensimmäiset sanat
Sitaatit
Tiedot englanninkielisestä Yhteisestä tiedosta. Muokkaa kotoistaaksesi se omalle kielellesi.
"Das beste am Neuen in der Kunsr", sagte Paul Valéry, "entspricht stets einem alten Bedürfnis."

p. 17
In einem Mercedes Simplex sitzend, sagte Kaiser Wilhelm II. 1904: "Das Auto hat keine Zukunft. Ich setze auf das Pferd."
[...]
Und Darryl F. Zanuck, Chef der Filmgesellschaft 20th Century Fox, konstatierte noch 1946: "Der Fernseher wird sich auf dem Markt nicht durchsetzen. Die Menschen werden sehr bald müde sein, jeden Abend auf eine Sperrholzkiste zu starren."

pp. 14
Nach seiner Rückkehr aus dem Vietnamkrieg,
so erzählt Günther Anders von einem ameri—
kanischen Bomberpiloten, wurde dieser von
einer Zeitung zu seinen Erlebnissen befragt. Er
werde jetzt nachzuvollziehen versuchen, was er
getan habe, sagte er und ging ins Kloster. Dort
aber ergab alle Selbsterforschung nur, wie un—
möglich es ihm war, auf die Höhe der Zeiten zu
kommen, jener, die ihn in seinen kriegerischen
Aktionen legitimierte, und jener, die ringsum
weitergegangen war.

Dort sind wir wieder, in der gleichen dualen
Bewegung. So vergewissern wir uns der Politik,
der Sachverhalte, aber ebenso des Ichs, das sich
das alles gefräßig aneignen muss. Nach einem
Jahr im Kloster wird der Mann zitiert mit dem
Satz: "I still don't get it."

pp. 27
[...] um den Test der Wasserstoff-
bombe aus Liegestühlen zu betrachten.

Das alles geschah, obwohl es diese Zeit ge-
radezu zur moralischen Pflicht erhoben hatte,
sich nicht einverstanden zu erklären, Kritik als
einen Akt der Besonderung, der Abspaltung,
ja der Individuation zu interpretieren. Es war
die Zeit, als der Vorwurf der »Affirmation«
die Höchststrafe für ein Werk sein konnte, als
»Harmlosigkeit« ein Verdikt und »Einspruch«
der dringlichste Auftrag an den geistig Arbei-
tenden genannt wurde. Mit diesem kostbaren
Bettel sind Generationen erst in den Wohlstand
gezogen, dann in die Indifferenz. Sie lebten
asynchron: In einer Zeit dachten, in einer ande-
ren empfanden, in einer dritten handelten sie.
Ja, wir wussten viel und fühlten wenig.
Wir durften es nicht fühlen und hörten doch
T. S. Eliot fragen: »Where is the wisdom we lost
in knowledge? Where is the knowledge we lost
in information?« Hörten es und häuften noch
mehr Informationen auf. Als brauchten wir
zum Handeln einen neuen Klimabericht, einen
neuen Schadensbericht über die Weltmeere,
den Regenwald, die grassierende Armut. Aber
aus all den Fakten ist keine Praxis entsprungen, .
die auf der Höhe der drohenden Zukunft wäre.
Entwicklungsgeschichtlich ist demnach der Punkt erreicht, an dem wir Aufklärung nur denken können, indem wir die Geistesgegenwart retten. [...] hier zu sein, in dieser Zeit anzukommen, [...] in jener praktischen Welt, in der die Frage nach dem Überleben aller gerade neu gestellt wird. [...] Bewusstzuwerden hieße, in der Gegenwart anzukommen, die einmal die unsere gewesen sein wird.
Viimeiset sanat
Erotteluhuomautus
Julkaisutoimittajat
Kirjan kehujat
Alkuteoksen kieli
Kanoninen DDC/MDS
Kanoninen LCC

Viittaukset tähän teokseen muissa lähteissä.

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