Highly recommened even if it makes you feel a bit uncomfortable! ( )

Lecture difficile mais à priori du a la méthode allemande.
Rien de percutant, je n'ai rien appris ni de perspective ( )

Nun habe ich schon mehrere Bücher zu Konsum und Wachstumskritik gelesen, aber dieses Buch bringt wieder neue Facetten des Themas. Besonders gut und wichtig sind die Ausführungen, warum es keinen Sinn macht, darauf zu warten, dass "die anderen, die Politiker oder wer auch immer" Lösungen für unsere Probleme (z.B. Klimawandel, Ressourcenübernutzung) verordnet, sondern dass jeder einzelne Mensch in seinem Handeln gefragt ist. Besonders motivierend für mich war, dass es zum Einleiten einer Veränderung nur einen geringen prozentualen Anteil der Bevölkerung braucht, der diese Veränderung aktiv vornimmt. Wichtig ist nur, dass es Menschen aus allen Schichten sind und nicht nur eine Randgruppe. Sehr motivierend, dass wir es vielleicht doch schaffen könnten, das ewig geforderte Wachstum der Wirtschaft zu beenden. ( )

Welzer beschreibt in seinem Buch die Grenzen der Wachstumsökonomie - die Einstellung "alles immer" der modernen Welt ruiniert unseren Lebensraum und macht nicht glücklich. Die Analyse ist brilliant- sehr gut und klug beobachtet und oft auch witzig dargestellt. Ich mag die Vision "Lebenskunst, zwanzig Jahre später" von Seite 154, da ich ja selbst auch in einem Metier arbeite, in dem Teilzeit praktisch unmöglich ist und auch jeder auf einer halben Stelle voll arbeitet (oder wie Welzer auf Seite 70 sagt, dass sich die Wissenschaft dem Diktat des Messens ihres Outputs so unterworfen hat wie ein devoter Werksleiter eines Eisenkombinats im Stalinismus).
Die Lösungsvorschläge sind interessant, wenn sie auch im Einzelfall bleiben, vielleicht auch bleiben müssen. Auf eine umfassende Lösung können wir wohl nur hoffen, wenn der Anschub aus der Bevölkerung groß genug ist, ähnlich wie bei der Energiewende.
Offen bleibt für mich, wie auch bei einem Radiointerview mit Niko Paech, das ich am Freitag gehört habe, wie mit dem Einschränken des Wachstums umgegeangen werden soll: Was wird beispielsweise aus Bauarbeitern und Maurern, wenn keine Häuser mehr gebaut werden? Klar- sie können restaurieren und reparieren oder nur noch 20 Stunden arbeiten. Das ist aber bei Paech oder Welzer als Professoren finanziell leichter möglich. Wie finanzierten sich soziale Erungenschaften wie Gesundheitswesen usw. ohne Wachstum?
Ich finde die Gedanken Welzers sehr gut und werde definitiv auch einiges davon umsetzen und noch mehr selber denken. Aber trotzdem bleibt für mich schon noch einiges offen. Das will nicht den Wert des Buches schmälern- denn es muss ja nicht schon mit der Problemstellung die Lösung kommen. ( )