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Matthias A. K. Zimmermann

Teoksen KRYONIUM. Die Experimente der Erinnerung tekijä

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„Während ich zu lesen versuchte und in Gedanken doch ganz woanders war, wälzte ich unzählige Fragen in meinem Kopf: Wo bin ich? Wie kam ich hierher? Warum bin ich hier? Vor allem aber ließ mir eine Frage keine Ruhe: Wer bin ich?“ (Zitat Seite 9)

Inhalt
„Ich“ befindet sich in einem Schloss, orientierungslos, ohne jede Erinnerung, kennt nicht einmal den eigenen Namen. „Ich“ ist ein Untertan in einer strengen Hierarchie aus einem König, Rittern und Wachen, und leitet die Lichterwerkstatt, wo an einer Lichtmauer gebaut wird, die das Schloss vor den Fabelwesen und Ungeheuern schützen soll, die in einem Wald hausen, der das Schloss umgibt. Es handelt sich um eine Insel in einem See und es soll einen geheimen Fluchtweg geben, der unter dem See auf das Festland führt. Denn „Ich“ will nur eines: fliehen, obwohl Fluchtversuche streng bestraft werden. Als „Ich" einen Zauberstab findet, ist dies der erste von vielen mutigen Schritten in die Freiheit – doch in welche Freiheit?

Thema und Genre
Der Autor selbst nennt seine Geschichte ein technoides Märchen und führt uns in phantastische virtuelle Welten voller Magie und Fabelwesen. Das Kernthema sind philosophische Fragen, bis zurück zu Platons Ideenlehre und Höhlengleichnis, die Frage, wie weit vergängliche, veränderbare Sinneswahrnehmungen unsere Vorstellung von der tatsächlichen Realität, der wahren Wirklichkeit, beeinflussen. Es geht auch um die modernen Realitätsbegriffe, die mehr Fragen aufwerfen, als beantworten.

Charaktere
„Ich“ als Figur bleibt über lange Zeit schwer zu definieren, jeder Leser füllt die optische Präsenz dieses Wesens nach der eigenen Logik, die sich später als zutreffend erweist, oder auch nicht. Wir wissen jedoch, dass die Figur sehr mutig ist, kreativ, niemals ihre Fluchtversuche aufgibt und Entscheidungen trifft, die überraschen.

Handlung und Schreibstil
Dieser Roman ist in Worte gefasste phantastische Malerei, er versetzt den Leser sprachgewaltig in das Panorama der Bilder des Autors wie „Die Raummaschine 6“, „Die Raummaschine 7“ und „Die Zwischengänge zu Räumen unterschiedlicher Zeiten“. Die Handlung ist in drei übergeordnete Teile gegliedert, diese wiederum in fortlaufende Kapitel. Zwei Handlungsorte werden durch unterschiedliche Sichtweisen nochmals aufgefächert. Die Wahrnehmungsebene der Figur pendelt wiederholt zwischen der verzauberten, magischen Welt und einer möglichen, erklärbaren Realität, und wieder zurück zur Magie. Die Ereignisse werden zeitlich fortlaufend geschildert, doch im dritten Teil schwenkt die Ich-Form zur personalen Erzählform, fasst beide Handlungsorte nochmals zusammen und diese veränderte Sichtweise verbindet die vorhergegangenen Ereignisse zu einem neuen, überraschenden Gesamtbild.

Fazit
Eine magische, geheimnisvolle, aber auch beklemmende Geschichte. Man erlebt mit einer Ich-Figur spannende Abenteuer, gefährliche Fluchten, trifft Zauberwesen und entwickelt selbst Zauberkräfte, wird durch virtuelle Ebenen von Computerspielen gewirbelt mit zum Glück mehreren Leben, um dann festzustellen, dass alles doch völlig anders ist. Ein phantastisches, packendes Leseerlebnis, dessen Themen zum Weiterdenken anregen.
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Circlestonesbooks | 1 muu arvostelu | Apr 4, 2020 |
Meine Meinung
Ich las den Klappentext und dachte, das ist ein Buch für mich: Fluchtgedanken, keine Erinnerungen und nichts ist so, wie es scheint. Das hörte sich nach großer Spannung und Rätselraten an.

Ich begann zu lesen und fand mich in einer Fantasywelt mit Hexe, Drache, Schneemann, Einhörnern, Gnomen und anderen Wesen wieder. Ein Schloß und ein Ungeheuer, das die Flucht von dort immer wieder vereitelt. Von Beginn an hatte mich die Geschichte in ihren Bann gezogen. Wohin würde die Reise gehen?

Bis zum Schluss, konnte ich die Geschichte nicht einordnen. Sie ist gänzlich anders als erwartet und ich freue mich sehr, dass der Autor es gewagt hat etwas zu schreiben, dass völlig aus dem Rahmen fällt!

Auf sprachlich gehobenen Niveau begleiten wir die zentrale Figur auf der Suche nach ihren Erinnerungen.

“Als ich am späteren Nachmittag die Schlossbibliothek aufsuchte, griff ich sogleich nach einem Buch und machte es mir in einem der hinteren Räume auf einer Ottomane gemütlich. Während ich zu lesen versuchte und in Gedanken doch ganz woanders war, wälzte ich unzählige Fragen in meinem Kopf: Wo bin ich? Wie kam ich hierher? Warum bin ich hier? Vor allem aber ließ mir eine Frage keine Ruhe: Wer bin ich?” (Buch S. 9)

Seite für Seite steigt die Spannung und kaum fühlt man sich sicher das Geheimnis gelöst zu haben, überrascht der Autor durch einen Plot twist und irritiert Figur wie auch Leser*innen. Schritt für Schritt tastet man sich dem Ende entgegen, nur um zu erfahren, dass tatsächlich nichts ist, wie es scheint.

Plötzlich scheint die Lösung nahe und man wandert mit der Figur durch virtuelle Räume und fragt sich immer und immer wieder, was passiert hier eigentlich? Durch die erzählerische Innenperspektive weiß man als Leser*in nie mehr als die Ich-Erzählerfigur und erlebt somit alles hautnah. Und dann wechselt der Autor im dritten Teil durch einen interessanten Kniff die Erzählperspektive und die Leser*innen erfahren über die personale Erzählperspektive, wer die zentrale Erzählfigur ist. Einfach genial!

Auch das Ende ist ein Highlight, mit dem ich so nicht gerechnet habe! Alles findet sich, wird aufgelöst und keine Fragen bleiben offen. Kapitel für Kapitel fallen die vorherigen Kapitel wie Rädchen ineinander. Ein rundes Ende, bei dem alles aufeinander abgestimmt ist, worüber ich dem Autor sehr dankbar bin, denn die gesamte Geschichte ist nicht immer leicht und man muss sehr aufmerksam lesen.

Im Nachwort wird das Thema des Buches detaillierter erklärt, Zimmermanns Schaffen beleuchtet und auf die Entwicklung von virtuellen Räumen und Spielen eingegangen. Ein toller Zusatz, der die Geschichte nochmals von außen beleuchtet.

Fazit
Eine erfrischend andere Geschichte, die in kein Genre passt. Leser*innen, die sich auf etwas Neues einlassen können, werden hier mit einer besonderen Geschichte belohnt! Ein Buch, in dem es viel zu entdecken gibt und eine Art modernes Märchen mit philosophischen Zügen und einem wichtigen Thema, über das man am Ende sehr gut nachdenken und diskutieren kann. Ein Buch, das man unbedingt ein zweites Mal lesen sollte, um die Feinheiten und Finessen besser genießen zu können. Ein echtes Lesehighlight in diesem Jahr und deshalb eine absolute Leseempfehlung!
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monerlS | 1 muu arvostelu | Mar 11, 2020 |

Tilastot

Teokset
1
Jäseniä
7
Suosituimmuussija
#1,123,407
Arvio (tähdet)
½ 4.3
Kirja-arvosteluja
2
ISBN:t
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