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Ein Bericht aus der Höheren Schule der Menschenkenntnis.,

Man erfährt einiges über die Terroristen und ihre Eigenheiten, viel mehr aber ist dieses Buch eine Anleitung für Justizbeamte, ein Bericht aus der Höheren Schule der Menschenkenntnis. Im Nachhinein muss man die Justizbehörden gratulieren zur Wahl von Horst Bubeck, ein Mann mit gesundem Menschenverstand und zwei Vorberufen, die ihn für einen der schwierigsten Jobs überhaupt prädestiniert haben: er war Friseur und Taxifahrer, zwei Tätigkeiten, in denen es ganz besonders darauf ankommt, zuzuhören und Menschen so sein zu lassen wie sie sind.

Horst Bubeck schildert die Zustände in Stammheim im 7. Stock so wie er damals alles überwacht haben mag: diskret, detailgenau, fast höflich, zurückhaltend. Er wird von Ulrike Meinhoff direkt bei ihrer Ankunft getreten, er nimmt sich zurück, versetzt sich gedanklich in die Lage der Gefangenen, fährt damit am besten. Kein Mann, der sich in den Vordergrund drängen will, der einfach funktionieren und seine Tätigkeit erfüllen möchte.

Dabei zeigt er wesentliche Regeln, die für jeden Justizbeamten entscheidend sind. Horst Bubeck hat Gefängniswärter ausgebildet und ich kann mir vorstellen, dass er dies hervorragend durchgeführt hat. In seiner täglichen Arbeit war Herr Bubeck jedoch kein einfacher Erfüllungsgehilfe, er war in der Lage, diplomatisch, zurückhaltend aber doch eigenwillig zu agieren: "ein Mann, der nicht allein auf Befehle und Anweisungen hörte, sondern auch auf sein Gewissen und seinen eigensinnigen Verstand."

Mich hat dieses Buch fasziniert, weil es auch die Sorgen und Nöte von Gefangenen (nicht nur der RAF) vermittelt, auf Seite 74 lesen wir, wie furchtbar das Neujahrsfest sein mag: ...in dieser Zeit trat den Häftlingen die Zeit gegen das Schienbein wie niemals sonst."

Dass die RAF Häftlinge Egozentriker waren, nicht einfach, vernichtend gemein, aber doch auch ganz normale einsame Menschen mit allen auftretenden Problemen hinter Gittern, kindisch und rechthaberisch, mehr als andere, mit mehr Verbindungen nach außen, kleine Dinge wurden schnell an die Medien weitergegeben. In diesen ganzen Situationen hat Horst Bubeck immer eiserne Nerven behalten, nichts nach außen dringen lassen, auch privat. Und irgendwann stand er auch zwischen allen Fronten, wurde verhört wie ein Angeklagter.

Wenn Horst Bubeck aus dem Terroristen Trakt zurückkam, zitterten ihm meistens die Hände, und sein Herz klopfte bis zum Hals. Er musste sich das explizite (Lieblingswort von Baader) Soziologendeutsch der Gefangenenanhören, Volksschule gegen Universitätsarroganz, man kann sich vorstellen, wie schwierig das war.

1. Dezember 2012
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Clu98 | Mar 20, 2023 |

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