Dirk Maxeiner

Dieses Buch polarisiert. Aber es regt auch zum Nachdenken an. Es stellt Mythen des Biolandbaus ganz klar als solche heraus und versucht, mit wissenschaftlichen Fakten die positiven Effekte von Biolandbau zu belegen oder zu widerlegen. An einigen Stellen fühlt man sich sicher ertappt in seinen ideologisch geprägten Erklärungen, die gar nicht bewiesen sind. Dennoch legt das Buch gefühlt einen größeren Schwerpunkt auf die Nachteil von Biolandbau als auf die Vorteile. Positive Studien werden vielfach unterschlagen. Es wird mehrfach betont, dass es auch negative Fälle im Biolandbau gibt und dass viele positive Beispiele aus dem konventionellen Landbau ähnliche Standards haben wie im Biolandbau. Die vielen negativen Fälle aus dem konventionellen Landbau werden relativiert. Im Ton ist das Buch ziemlich parteiisch. Vertreter des Biolandbaus werden als "Apostel" verhöhnt. Die Ausführlichkeit, mit der die Wurzeln des Biolandbaus und seine Verbindungen zum Nationalsozialismus dargestellt werden, ist fragwürdig. Ebenso die Deutlichkeit, mit der manche Biokonzepte (z.B. demeter) in die Esoterik-Ecke verbannt werden. Nicht zuletzt klingen die Autoren an vielen Stellen zynisch, zum Beispiel wenn es sie behaupten, die Intensivierung der Landwirtschaft in Indien hätte für das Überleben von Tiger und Elefant gesorgt. Angesichts der prekären Situation scheint das sehr fragwürdig. Fazit: Mit etwas Abstand und Zurückhaltung zu lesen. Generell bietet das Buch aber einen guten Überblick und auch einen positiven Ausblick.… (lisätietoja)

Dieses Buch setzt sich kritisch mit der Entwicklung des Biomarktes im Kontext von der herausfordernden Aufgabe der Welternährung in Zeiten von weiterem Bevölkerungswachstum und der steigenden Verwendung nachwachsender Rohstoffe für den explodierenden Energiebedarf auseinander.
Die beiden Autoren sehen Bio nicht als Antwort auf die Fragen der Zukunft. Die beiden Autoren relativieren zudem die Annahme, dass Bio-Obst und Gemüse immer besser für Mensch und Umwelt sei. Lediglich in der Tierhaltung sehen sie einen leichten Vorteil, wenn einem das Tierwohl am Herzen liegt.
Das Buch enthält zur Untermauerung der Thesen (im Buch als Fakten bezeichnet) Experteninterviews:
- Toxikologe Prof. Helmut Greim (Chemie in Nahrungsmitteln)
- Ökologe Prof. Josef H. Reichholf (Einsatz verschiedener Düngemittel)
- Lebensmittelchemiker & Kritiker verschiedener Ernährungsweisen Udo Pollmer (Bio & gesunder Ernährung)
- Immunologe Prof. Beda M. Stadler (Allergien, grüne Gentechnik)
- Agrarwissenschaftler Prof. Norman Borlaug (Zukunft der Landwirtschaft)

Leider fehlt ein Quellenverzeichnis.
Ein Buch, das zum Denken anregt. Gerade wenn man die ein oder andere These nicht teilt.… (lisätietoja)