Monika Helfer

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Beschreibung
Erwerbungsdetails

Richard, vom Vater (vgl. "Vati", ID-A 3/21) liebevoll Löwenherz genannt, ist fünf Jahre alt, als die Mutter stirbt und er von seinen Schwestern getrennt wird. Er wächst bei Tante Irma, die ihn vergöttert, und ihrem blinden Ehemann auf. Ein in sich gekehrtes Kind ohne Freunde und ohne jeden Antrieb. Richard, der Träumer, wird Schriftsetzer und Maler. An seinem Sehnsuchtsort am See rettet ihn die schwangere Kitti vorm Ertrinken und überlässt ihm fortan immer mal wieder ihre dreijährige Tochter Putzi. Richard geht in dieser Vaterrolle auf. Das Kind, sein Hund Schamasch und er sind unzertrennlich. Als Richard die Anwältin Tanja kennenlernt und heiratet, gerät sein Leben aus den Fugen. Tanja forscht nach Kitti und will sie zu einer Adoption überreden. Die gute Absicht löst eine Tragödie aus, die das Leben der Betroffenen zerstört ... - Helfer kehrt mit dieser Fortsetzung in die 1970er-Jahre zurück, in der ihre eigene 1. Ehe zerbricht und ihr 2. Mann Michael ein Freund von Richard wird. Gequält von Schuldgefühlen spürt sie der Frage nach, ob sie die Katastrophe hätte verhindern können. Großartig!… (lisätietoja)

„Vati“ ist der Nachfolger von „Die Bagage“ und hier schildert die Autorin ihren Vater, einen ambitionierten Mann in einfachen Verhältnissen, einen Leser. Mir gefiel auch diesmal wieder die wunderbare Sprache. Das Buch ist autobiografisch und dennoch wahrt die Autorin Diskretion. Sie achtet die Würde ihrer Personen, die ja ihre Verwandten sind.
Im Gegensatz zur “Bagage“ ist aber ein kleiner Nachteil, dass die Geschichte keine eigentlich stringente Handlung hat, also keinen Spannungsbogen. Trotzdem ein schönes Buch und man kann es auch ohne die „Bagage“ gelesen zu haben verstehen.… (lisätietoja)

Maria, eine außergewöhnlich schöne Frau, lebt in der Abgeschiedenheit der österreichischen Berge mit ihrem Mann Josef und den 4 Kindern. Im Dorf nur als "Bagage" betitelt, sind die Moosbruggers faszinierend und abstoßend zugleich. Als Josef 1914 in den Krieg zieht, bittet er den Bürgermeister auf Maria ein Auge zu haben. Der nimmt sie mit in die nächste Stadt, wo sie Georg aus Hannover begegnet. Beide sind sofort für einander entflammt. Kurz darauf erwartet Maria ihr fünftes Kind. Greta, die Mutter der Autorin, mit der Josef nie ein Wort reden wird. Maria bringt ihre Kinder durch die Kriegsjahre, wird vom Bürgermeister fast vergewaltigt und stirbt mit Mitte dreißig, nachdem sie sieben Kinder geboren hat. Helfer, 2017 für den Buchpreis nominiert ("Schau mich an, wenn ich mit dir rede", hier nicht besprochen), skizziert in einer präzisen Sprache, ohne Wertung dramatische Lebenswege ihrer Angehörigen. Sie selbst wuchs bei ihrer Tante Katha auf, nachdem Greta ebenfalls früh verstarb. Ein biografischer Roman mit Tiefgang, berührend und literarisch geschickt komponiert, der eine breite Empfehlung verdient.… (lisätietoja)